Deutscher Name: Long Island Taggecko
Herkunft: Seychellen / Mahé
Gesamtlänge: bis 15 cm
Vergesellschaftung: 1,1 (1,2)
Anfängereignung: ja
Aufzucht: Einzelhaltung

0,1 P.sundbergi longinsulae

Der Long Island Taggecko ist auf der Hauptinsel der Seychellen, Mahé und den umliegenden kleinen Inseln weit verbreitet. Bei Phelsuma sundbergi longinsulae handelt es sich neben P.sundbergi ladiguensis um eine Unterart der Nominatform P.sundbergi sundbergi, welche deutlich größer ist als die Unterarten. Die sundbergi Arten kommen jeweils auf verschiedenen Inseln der Seychellen vor und leben dort sympatrisch mit P.astriata astriata und P.astriata semicarinata.

1,0 P.sundbergi longinsulae

Die Grundfärbung dieser Art ist ein helles bis kräftiges grün, bei Männchen häufig auch blaue Farbanteile am Hinterrücken und am Schwanz. Der gesamte Körper ist mit einer roten bis rostbraunen Maserung überzogen. Die Unterseite ist weiß und der Übergang von Rücken zur Unterseite ist leicht grau verwischt mit einigen Sprenkeln, welche auch die Beine verzieren. Markant bei dieser Art ist der bereits von weitem leuchtende gelbe Augenring.
In deutschen Terrarien ist diese Art gar nicht so weit verbreitet, obwohl sie an sich leicht zu halten und zu züchten ist. Gerade die Größe ist eine echte Alternative für Leute, denen die kleinen Arten zu klein und die P.grandis zu groß sind. Trotz ihrer Größe scheinen die P.sundbergi longinsulae recht ruhig und zurückhaltend. Die Vergesellschaftung unseres Pärchens verlief sehr unspektakulär. Wir hielten vorerst nur das Weibchen im Terrarium und setzten als das Weibchen deutlich adult war (min. 18 Monate) das auch etwa 18 Monate alte Männchen hinzu. Die beiden vertrugen sich von Anfang an, ohne Reviergehabe und wilde Verfolgungsjagden.

Wir halten diese Art als 1,1 in einem Terrarium der Größe 60x50x80 (BxTxH) welches aber schon eher am unteren Limit liegt. Eingerichtet ist das Terrarium mit kräftigen Pflanzen und Bambusrohren. Die Beleuchtung besteht auf T5-Biolight-Röhren und einer T8-UV-Röhre. Ein paar 20W/12V Halogenspots sorgen für lokale Sonnenplätze. Gesprüht wird einmal täglich kräftig, kurz vor oder nachdem das Licht abends ausgegangen ist. Die Temperaturen schwanken von ca. 30°C oben (unter Spots auch mehr) und ca. 22°C in den unteren Bereichen des Beckens.
Temperaturen auf Mahé

Niederschläge auf Mahé
Um sich mal ein Bild von den Temperaturen und den Niederschlägen der Terra Typica zu machen, sind oben zwei Tabellen aufgeführt. (Die Daten wurden abgelesen bei allmetsat.com) Die linke zeigt die Temperaturen (min und max) auf Mahé über das Jahr. Man kann sicher schnell erkennen, dass diese kaum schwanken und tagsüber bei ca. 30°C liegen. Die rechte Tabelle zeigt die monatliche Niederschlagsmenge auf Mahé über das Jahr aufgetragen. Hier kann man hingegen sehr wohl eine enorme Schwankung erkennen. Als wir im November 2006 einmal auf Mahé waren, haben wir mehrmals einen typischen Regentag derart erlebt, dass es ein bis zwei Stunden mäßig bis kräftig durchgeregnet hat und der Rest des Tages war wieder Sonnenschein. Bedingt durch die starken Regenfälle ergibt sich natürlich auch eine entsprechend hohe Luftfeuchtigkeit über den Rest des Tages und bleibt dabei stets über 80%.
Ableitend daraus könnte man zu dem Schluss kommen, bei dieser Art eine jahreszeitbedingte Schwankung nicht etwa über die Temperaturen sondern über die Beregnungshäufigkeit oder -intensität zu realiseren.

Jungtier auf Mahé / Seychellen
P.sundbergi longinsulae sind Eifreileger. Die Eier sind dabei etwas größer als vergleichsweise die von P.laticauda. Die Nachzuchten werden bei uns getrennt von den Eltern und einzeln aufgezogen. Da wir erst zum Ende 2008 unser Pärchen P.sundbergi longinsulae vergesellschaftet haben, und gerade vor kurzem (Februar 2009) das erste Doppelgelege abgesetzt wurde, können wir an dieser Stelle noch keine Besonderheiten der Nachzucht berichten und werden dies ähnlich angehen, wie bei Nachzuchten von P.laticauda spec. oder P.nigristriata z.B..
Gerade weil die P.sundbergi Arten weniger in deutschen Terrarien verbreitet sind, wäre es wünschenswert, dass sich mehr Halter mit ihnen beschäftigen. Die auch von anderen Züchtern uns gegenüber bestätigte, verhältnismäßige unkomplizierte Haltung und Nachzucht der Tiere machen sie auch für Einsteiger in die Phelsumenhaltung attraktiv.

Haltungsberichte

Terrarium für 1,1 P.sundbergi longinsulae
(60x50x80 / BxTxH)
Beleuchtung: T5-Biolight, T8-UV, Halogenspots