Erwerb und Quarantäne

Gerade erworbenes Jungtier Ph.nigristriata

Hier sollen einige grundsätzliche Dinge bezüglich Erwerb und Quarantänehaltung genannt werden.
Phelsumen sind nicht die günstigsten Reptilien. Preise bei privaten Züchtern sind jedoch akzeptabel und man bekommt in der Regel eine fachmännische Beratung aus erster Hand. Nicht zu unterschätzen ist auch der persönliche Besuch beim Züchter. Hier kann man vor Ort mit eigenen Augen die Haltungsbedingungen sehen und hat den direkten Vergleich zu den eigenen. Vor dem Erwerb der Tiere sollte man sich jedoch im Klaren sein, ob man nur eine Haltung oder auch eine Zucht anstrebt. Mit der Nachzucht der Phelsumen geht zusätzlicher Aufwand und Platzbedarf einher.
Wofür man sich auch entscheidet, man sollte in jedem Fall erstmal ein Jungtier zu sich holen und es bis zum adulten Zustand, nach etwa einem Jahr, halten und beobachten. Dann kann man sich, bevorzugt von einem anderen Halter (Inzuchtvermeidung) das passende Gegenstück besorgen.

Jungtier Ph. laticauda angularis

Möglich ist natürlich auch der Erwerb eines adulten Pärchens, welche aber rar im Angebot sind, da man darauf bauen muss, dass zufällig ein anderer Halter ein adultes Pärchen abzugeben hat. Nachzuchten dagegen haben Phelsumenhalter in der Regel häufig zur Abgabe. Oft kommt auch die Frage, ob man Phelsumen einzeln halten kann. Das ist natürlich sehr wohl möglich. Nach unseren eigenen Beobachtungen verhalten sich aber einzeln gehaltene Phelsumen etwas zurückhaltender und bleiben öfter im sicheren Versteck als solche, die paarweise in einem Terrarium untergebracht sind.
Jungtiere, bis zum adulten Alter, sollten aber grundsätzlich einzeln gehalten werden. Versuche einer Gruppenaufzucht sollten erfahrenen Haltern überlassen werden. Hat man also erst einmal ein Jungtier erworben, so ist somit genügend Zeit vorhanden, das passende Gegenstück zu suchen. Die Vergesellschaftung sollte nicht vor einem Alter der Weibchen von einem Jahr durchgeführt werden. Bei größeren Arten, wie z.B. Phelsuma madagascariensis grandis spricht man hier sogar von eher 15 bis 18 Monaten.

zweckmäßig eingerichtetes Quarantänebecken (30x30x50)

Ein Quarantänebecken sollte zur Verfügung stehen. Das kann ein kleineres, dürftig eingerichtetes Terrarium sein, welches leicht zu reinigen ist. Hier kommen Neuzugänge für einige Wochen zur Beobachtung hinein. Es empfielt sich in diesem Zusammenhang, eine Kotprobe beim Tierarzt einzureichen, um diese auf Parasiten zu untersuchen.
Beim Erwerb der allerersten Phelsume kann man das Tier prinzipiell auch sofort in das endgültige Terrarium setzen, da ja noch keine Geckos vorhanden sind, die mit Parasiten infiziert werden können. Ärgerlich wäre es natürlich, bei einem positiven Befund, die gesamte Terrarieneinrichtung auszuräumen und zu desinfizieren oder gar zu entsorgen.
Letztlich bleibt das Thema Quarantäne natürlich jedem selbst überlassen. Es gibt Halter, die besonders bedacht sind bei der Wahl des Züchters, von dem die Neuzugänge stammen und verzichten gänzlich auf Quarantäne. Andere haben evtl. schon negative Erfahrungen gemacht und betreiben die Quarantänehaltung neuer Pfleglinge sehr intensiv.
Beim Kauf einer Phelsume in einer Zoohandlung oder auf einer Börse sollte man grundsätzlich nicht auf Quarantäne verzichten, da hier die Herkunft, trotz Papiere, fraglich sein kann. Desweiteren weiß man nie, wo und wie die angebotenen Geckos vorher gehalten wurden.

Nicht zuletzt sei erwähnt, dass alle Phelsumen artengeschützt und meldepflichtig sind. Nachzucht, Erwerb und Weitergabe müssen der zuständigen Behörde für Artenschutz gemeldet werden. Dies ist aber kostenfrei. Ausnahme bildet Phelsuma madagascariensis und Phelsuma laticauda, inklusive deren Unterarten seit 01.01.2005. Diese Arten sind zwar nicht mehr meldepflichtig, wohl aber nachweispflichtig, d.h. man muss auf Verlangen die Herkunft der Tiere nachweisen können. Daher sollte jede Weitergabe und jeder Erwerb von Phelsumen nie ohne entsprechende Papiere erfolgen. Nähere Informationen geben wir euch gerne per Email.

Haltung im
Terrarium